Blumenstein, Wasigenstein und Pfälzerwoog
Du bist hier: Wanderungen Blumenstein, Wasigenstein und Pfälzerwoog
Sagenhafte Grenzgänger
Diese Wanderung beginnt am Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn. Hier kann eine Daueraustellung und ein Baumwipfelpfad besichtigt werden. Der Weg führt uns anschließend zur verträumten Burg Blumenstein und über Wengelsbach zum Klingelfels und zur Burg Wasigenstein. Hier fand das Schauspiel des Waltharilieds statt. Weiter geht es hinauf auf den Maimont mit seiner Opferschale und zum Friedenskreuz, das uns mit einer schönen Aussicht erwartet. Der Weg führt uns dann entlang eines Felsenmassivs und hinab nach Petersbächel. Dort lohnt ein kleiner Abstecher zum schön gelegenen Großen Felsen bevor wir den Pfälzerwoog erreichen. Der letzte Abschnitt der Tour wird wasserreich: es geht nämlich direkt am Saarbach und vorbei an der Kapelle St. Ulrich zurück zum Biosphärenhaus.
Praktische Informationen
Interaktive Tourenkarte: http://u.osmfr.org/m/631182/
Wanderkarte: Dahner FelsenlandDruckversion: Blumenstein, Wasigenstein und Pfälzerwoog (pdf)
Download: Blumenstein, Wasigenstein und Pfälzerwoog (gpx) - Variante 1 (gpx)
Startpunkt: Parkplatz am Biosphärenhaus in Fischbach bei Dahn.
Koordinaten (Dezimalgrad - WGS 84): 49.087120° / 7.723869° oder mit Google Maps herkommen: https://goo.gl/maps/YQ75fLGUykSSpmpP7
Alternative(r) Startpunkt(e): Wanderparkplatz An der Schanze: https://goo.gl/maps/ptatfVmVVooYjYp89
Wanderparkplatz Wasigenstein: https://goo.gl/maps/JmRXuAccQpCJRub67
Parkplatz in Petersbächel: https://goo.gl/maps/zWuQGLSwEvz33T2Y7
Parkplatz am Fischbacher Friedhof: https://goo.gl/maps/kED1DEdtcp4CELQbA
(wer hier startet, wandert versetzt zur Beschreibung).Öffentliche Verkehrsmittel: Bus zur Haltestelle Fischbach bei Dahn (Biosphärenhaus) (am Sartpunkt).
Alternativ: Bushaltestelle Petersbächel (Ort) (wer hier startet, wandert versetzt zur Beschreibung).
https://vrn.de
Hinweis: Petersbächel (Ort) wird am Wochenende nicht angefahren.Ungefähre Länge:
18,4 km
15,0 km (Variante 1)Anstieg:
553 m
405 m (Variante 1Anforderungen: Mittelschwere Wanderung auf sehr gut markierten Waldwegen und -pfaden mit kurzen unmarkierten Strecken- und Straßenabschnitten in den Ortschaften und an der Schanze.
Einkehr: In Fischbach bei Dahn, Wengelsbach und Petersbächel.
Hinweise: An einem Fenster im Palas der Burg Neu-Wasigenstein fehlt das Geländer. Hier ist besondere Vorsicht geboten!
Tipp: Ein Besuch des Biosphärenhauses und vor allem des Baumwipfelpfades lohnt sich. Mehr Informationen unter http://www.biosphaerenhaus.de/.
Wegbeschreibung
Ab dem Biosphärenhaus folgen wir dem Weg mit der Markierung Rote Raute Richtung Burg Blumenstein. Vor der Tankstelle geht es nach links und wir überqueren den Saarbach, auch als Sauer bekannt. Wir folgen dem Flüsschen etwas bevor wir scharf rechts abbiegen und etwas an Höhe gewinnen. Nach einer erneuten scharfen Rechtskurve führt uns der Weg auf der Halbhöhe mit schönen Aussichten auf Fischbach und den Großen Hinzenfelsen mit der weißen Madonna bis zum Wanderparkplatz an der Schanze. Dort überqueren wir die Straße und wir folgen dem Weg mit unserer Markierung Rote Raute hinauf zur Burg Blumenstein (1).
Burg Blumenstein
Im 13. Jahrhundert erbaut und schon 1525 wieder zerstört, gehört die Burg Blumenstein mit ihrer romantischen Atmosphäre zu den kleineren Felsenburgen des Wasgaus.
Das Geisterschloss
Auf dem Maimont soll sich ein Schatz befinden, der nur gefunden werden kann, wenn man die weiße Dame am Opferstein gesehen hat. Eines Tages machte sich ein Mann auf den Weg und wartete vergeblich die ganze Nacht auf die Erscheinung. Als er wieder hinab zur Burg Blumenstein ging, erstrahlte diese wie von Geisterhand plötzlich in altem Glanz: Türme, Tore und Gebäude entstanden aus dem Nichts, sogar Schatten von Menschen hinter den Fenstern waren zu erkennen.
Mit einem Trompetensignal erlosch die ganze Pracht und die Burg war wieder eine Ruine. Der Mann beobachtete das Schauspiel noch häufiger und zeigte es seinen Freunden. Als einer von denen einen Fremden mitbrachte, war das Schauspiel nur noch ganz selten zu sehen. Wer viel Glück hat und in einer Vollmondnacht zum Maimont hinauf geht, kann die Burg Blumenstein in ihrer ganzen Pracht sehen.
Variante 1
Wer sich für die etwas kürzere Variante entschieden hat, folgt weiterhin dem Weg mit der Markierung Rote Raute Richtung Wasigenstein. Es geht nun eine Weile lang bergauf und wir erreichen nach einer Weile eine ehemalige Wolfsgrube. Hier biegen wir scharf rechts ab und folgen nun dem Pfad mit der Markierung Felsenland Sagenweg (Geist auf blauem Hintergrund) zum Friedenskreuz (5).
Ab hier ist der Weg weiter unten ab Friedenskreuz (5) beschrieben.
Wir folgen dem Weg mit den Markierungen Felsenland Sagenweg (Geist auf blauem Hintergrund) und Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm) Richtung Schönau bis zum Wengelsbacher Hals. Dort biegen wir rechts ab und folgen nun dem Weg mit der Markierung Rotes Kreuz Richtung Wengelsbach. Den kleinen Örtchen streifen wir zwar nur, aber eine Einkehr im Wasigenstein lohnt sich allemal. Nun geht es mit der Markierung Rotes Kreuz hinauf zum Klingelfels (2). Der Legende nach ertönen hier nachts bei Vollmond Glocken, daher der Name.
Links vor dem Klingelfels folgen wir dem Pfad mit der Markierung Rotes Rechteck (GR 53) den Hang hinab. Kurz nach der Querung eines Forstweges erreichen wir die Burg Wasigenstein (3).
Das Waltharilied
Die Legende des Waltharilied besagt, dass Walther von Aquitanien zehn von elf Gefährten des Königs Gunther von Worms tötete. Walther und seine Verlobte Hildegunde stahlen Attilas Schatz und waren auf der Flucht. Gunther und Hagen bekamen Wind davon und verfolgten die Beiden mit zehn Mannen. Schließlich kam es zu einem Blutbad an einem Felsen im Wasgau - es war der Felsen, der heute die Ruine der Burg Wasigenstein trägt. Die Burg gab es damals noch nicht und Walther erwartete seine Verfolger in jener Felsspalte, die man heute noch sehen kann.
Durch die Enge der Spalte konnte nur ein Soldat mit Walther kämpfen, doch dieser brachte alle nacheinander um. Also mussten Gunther und Hagen selbst ran wobei Gunther ein Bein, Hagen ein Auge und Walther eine Hand verloren. Hildegunde pflegte und versöhnte die drei und kehrte mit Walther zurück nach Aquitanien, um dort mit ihm ein glückliches Leben zu führen.
Burg Wasigenstein
Diese Felsspalte trennt die obere von der unteren Burg. Der Hintergrund, warum es eine obere und eine untere Burganlage gibt, ist ein Streit um 1299 herum der zwei Brüder Seemann und Frédéric von Wasigenstein: Sie konnten sich versöhnen, allerdings nur unter der Bedingung, dass der neuere, untere Burgteil nicht höher gebaut würde als der ältere. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg unter vielen Besitzern aufgeteilt und bevor sie im Dreißigjährigen Krieg im 17. Jahrhundert zerstört wird, auch als Raubritternest genutzt.
Wir lassen die Burg Wasigenstein nun links liegen und steigen den Weg mit der Markierung Rot-weiß-rotes Rechteck zur Wegspinne, dem Col du Maimont, hinauf. Für ein paar Meter folgen wir dem direkten Weg zur Blumenstein und biegen gleich links auf einen Pfad, der sich um den Maimont hinaufwindet und nahe des Gipfels im Zickzack über Ringwälle auf den Maimont (4) führt (Markierung Rot-weiß-rotes Rechteck).
Maimont
Auf dem Maimont befindet sich eine Ringwallanlage aus keltischen Zeiten mit einer Opferschale, über deren Entstehung diskutiert wird. Eine vergleichbare Anlage befindet sich auf dem Orensberg bei Landau.
Die weiße Dame des Maimonts
Zu römischen Besatzungszeiten lebte eine weiße Dame mit ihrer jungen Gehilfin ganz in der Nähe des Maimonts. Eines Tages war die junge Gehilfin unterwegs, um Kräuter zu sammeln als es sie plötzlich einem römischen Jäger vom Maimontlager begegnete. Nachdem der erste Schreck verflogen war, war es bei beiden Liebe auf den ersten Blick.
Fortan trafen sie sich klammheimlich in stockdunkler Nacht, denn die Gehilfin durfte als Nachfolgerin der weißen Dame mit keinem Mann zusammenkommen oder ihr drohte die Todesstrafe. Doch der weißen Dame entging die Liaison ihrer Gehilfin nicht und schweren Herzens musste sie sie schwer bestrafen. So fand der Römer eines Nachts nur noch die zerfetzten Kleider seiner Geliebten. Die weiße Dame hatte die Wölfe als Henker geschickt.
Seitdem geht der Geist der Gehilfin dort um und während der Novemberstürme ist ihr Wehgeschrei zu hören und im Nebel zeigen sich zerrissene Menschen.
Hinter dem Gipfel führt uns der Pfad mit der Markierung Rot-weiß-rotes Rechteck links hinab zur Wolfsgrube. An der Gabelung halten wir uns links und folgen den Markierungen Rot-gelber Balken und Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm) zum Friedenskreuz (5).
Friedenskreuz
Das Friedenskreuz bietet uns einen tollen Ausblick nach Norden und Osten. In der Ferne sind sogar die drei Burgen Wegelnburg, Hohenbourg und Loewenstein zu sehen. Es wurde in den 1950er Jahren von jungen Männern aus Gebüg und Petersbächel als Mahnmal errichtet. Durch den nahen deutsch-französischen Grenzverlauf war der Berg im 2. Weltkrieg ein wichtiger strategischer Punkt.
Wir folgen unserem Pfad weiter und auf dem Bergrücken entlang. Nach kurzer Zeit erreichen wir die ersten Felsen, an denen der Weg rechts entlangführt. Bei diesem langgezogenen Felsenriff handelt es sich um das "Alte Heer".
Das Alte Heer
Der Sage nach sind diese Felskolosse einst Helden gewesen. In stürmischen Nächten erwachen die Helden wieder und sie beginnen jeden gegen jeden zu kämpfen, so wie sie es aus ihren Zeiten gewohnt sind. Wotan führte um Mitternacht seine Männer zum Kampf. Beide Seiten gehen dem Untergang entgegen und die Sieger des unerbittlichen Gemetzels opfern ihre Gefangenen.
Am Ende des Felsenriffes führt uns der Pfad rechts und im Zickzack den Hang hinab. Am Zollstock angekommen, überqueren wir die Wegspinne und folgen dem Weg mit der Markierung Felsenland Sagenweg (Geist auf blauem Hintergrund) nach Petersbächel hinab. An der Stirnseite der Walthari-Klause befindet sich ein Mosaik welches Walther, Hildegunde und ihr treues Pferd Leu bei der Rast im Schatten des Wasigensteines zeigt.
Ein mutiger Priester
Zu Zeiten der Jakobiner war Seelsorgetätigkeit verboten. Es gab aber einen mutigen Priester besuchte die Petersbächler trotz des Verbots. Eines Tages kam er völlig erschöpft am Petersbächlerhof an; man war ihm auf die Schliche gekommen! Ein Bauer versteckte ihn unter einem Heuhaufen seiner Scheune und wurde auch nicht entdeckt. Die Verfolger durchsuchten erfolglos das Haus und verschwanden. Der Priester war jedoch in seinem Versteck erstickt. Um kein Aufsehen zu erregen, begrub ihn der Bauer heimlich im "Schönauer Feld". Als die Jakobiner verschwunden waren, gab man dem Priester eine würdige Ruhestätte im Garten eines Hauses in Petersbächel.
Wir folgen der Gebüger Straße nach Westen und biegen mit unserer Markierung Felsenland Sagenweg (Geist auf blauem Hintergrund) links in die Vogesenstraße ab. Gleich hinter dem gelben Haus mit der Nummer 38 geht es rechts an den Waldrand. Hier steigen wir schräglinks ein paar Meter an und folgen dann scharf rechts dem asphaltierten Weg mit unserer Markierung Felsenland Sagenweg (Geist auf blauem Hintergrund). Kurz später passieren wir den Großen Felsen, der sich links über uns erhebt. Etwa 100 Meter weiter und in der Linkskurve lohnt sich der kurze Abstecher zum Großen Felsen (6).
Zurück auf dem Asphaltweg geht es schnell rechts hinab und wir überqueren die Straße. Mit dem Felsenland Sagenweg (Geist auf blauem Hintergrund) geht es nun mehr oder weniger ohne Anstieg zum Pfälzerwoog (7). Hier ist es besonders ruhig und mit etwas Glück findet hier ein lautstarkes Froschkonzert statt!
Am Ende des Deiches lohnt sich ein kleiner Abstecher nach links bis zu einer Sitzbank. Ansonsten biegen wir hier rechts auf den unmarkierten Weg ab. An der folgenden Kreuzung folgen wir dem Weg mit der Markierung Lindelskopf-Tour (Lindelskopf-Silhouette auf blauem Hintergrund) nach rechts. An der Stelle "Östlich Pfälzerwoog/Südlich Kilpenstein, 239 m" biegen wir links ab und folgen nun der Richtung Fischbach. Kurze Zeit später öffnet sich der Wald und wir laufen zwischen schönen Wiesen auf einem Asphaltweg leicht bergab. Hinter ein paar Bäumen auf der linken Seite biegen wir links ab und dann zweimal rechts. Die führt uns nun direkt am Saarbachufer (Bachlandschaft Sauertal) Richtung Fischbach. Das letzte Stück führt wieder auf dem asphaltierten Weg und wir überqueren die Straße. Hier kann ein letzter, kurzer Abstecher zur Kapelle St. Ulrich (8) unternommen werden.
Hilfe in der Not
Es fuhr einmal ein Fuhrmann mit seinem überlandenen Karren und kam den steilen Hang nicht hinauf. Er kniete nieder und bat den heiligen Ulrich, dass er ihm helfen möge. Kurz später kamen zwei auf Pferden galoppierende Engel, die das Gefährt sicher nach Hause manövrierten. Aus Dankbarkeit ließ der Fuhrmann die St. Ulrichskapelle erbauen.
Die führt uns nun durch Feuchtwiesen, dem oberen Ende des Königbruchs an den Waldrand. Hier geht es links ab. Wer möchte kann am Waldrand oder im Wald gehen. Die beiden Wege verlaufen für etwa 100 Meter parallel bis sie sich wieder vereinigen. Die letzten Meter führt uns der Weg wieder am Saarbach entlang. An der Brücke, die wir schon vom Hinweg kennen, geht es links und vor der Tankstelle rechts zurück zum Biosphärenhaus.