Stadtrundgang Wissembourg

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Wissembourg ist ein kleines Städtchen an der Lauter mit etwa 7.600 Einwohnern und befindet sich im Elsass an der deutschen Grenze. Von den mittelalterlichen Bauten sowie Reste der Stadtmauern sind teilweise gut erhalten und es gibt hier viel zu entdecken. Diese Tour führt uns ins Herz von Wissembourg und entlang der Stadtmauern. Zwischendrin geht es durch die Weinberge mit schöner Aussicht auf das Städtchen zur Burg St-Paul und wieder zurück. Wer nur durch die Stadt schlendern möchte, kann sich für die kürzere Variante entscheiden. Viele Gebäude sind mit dreisprachigen und farbigen Infotafeln versehen.

Praktische Informationen

Geschichtliches

  • 631: König Dagobert I. lässt eine Abtei "Wizenbruch" errichten.
  • 11. Jhd.: Die Abtei wird befestigt und Stadtmauern werden errichtet.
  • 13. Jhd.: Die Stadt erlebt ihre Blütezeit und wird ebenfalls durch Stadtmauern befestigt. König Rudolf von Habsburg verleiht Wissembourg den Rang einer kaiserlichen Stadt.
  • 14. Jhd.: Die Stadt wird um die beiden Vorstädte "Bruch" und "Bannacker" vergrößert, die ebenfalls durch Stadtmauern geschützt werden.
  • 17. Jhd.: Grafschaft und Burg gehen an die Grafen von Nassau-Saarbrücken.
  • 17. Jhd.: Nachdem die Stadt den Bauernkrieg 1525 mehr oder weniger unbeschadet überstanden hatte, wird sie während des Dreißigjährigen Kriegs zerstört. Am Ende des Kriegs zählt Wissembourg nur noch 130 Einwohner.
  • 1705: Wissembourg wird in die Schutzanlagen der Lauterlinien (Lignes de la Lauter) integriert und erneut befestigt.
  • 1793: Die Stadt wird von den Österreichern besetzt.
  • 1870: Wissembourg wird preußisch und die Befestigungsanlagen nach und nach abgebaut.

Wegbeschreibung

Mit dem Bahnhof im Rücken folgen wir links der Avenue de la Gare (D 3). An der Grünanlage biegen wir rechts ab, folgen den Schildern Richtung "Centre Ville" und überqueren einen Flussarm der Lauter. Hinter der Brücke geht es nach links und durch ein Tor der Stadtmauer. Wir folgen anschließend rechts der Rue du Tribunal und dann geradeaus der Rue des Écoles.

Wir biegen links in die Rue Nationale ab und erreichen kurz darauf die Place de la République (1). Hier machen wir einen Abstecher nach links bis zu den Hausnummern 3 und 8. Anschließend geht es zurück und rechts am Hôtel de Ville (Tourist-Info) vorbei in die Rue du Sel. Wir biegen links in die Rue des Cordonniers ab und anschließend rechts in die Rue du Marché aux Poissons. Wir halten uns rechts und folgen dem Quai Anselmann.

Hinter dem "Maison Vogelsberger" überqueren wir links die Lauter und biegen erneut links ab und folgen dem Quai du 24 Novembre. Wir überqueren die Avenue de la Sous-Préfecture und gehen geradeaus die Place du Saumon entlang. Dann machen wir rechts einen kurzen Abstecher in die Rue Stanislas bis zum Hôtel Stanislas. Wir gehen zurück zur Abzweigung und folgen rechts der Rue de l'Ordre Teutonique. Kurz hinter der Abzweigung der Rue du Maire Teutsch biegen wir links in die Schlupfgass (2), die uns unter einem Haus führt und zur Fußgängerbrücke über die Lauter mit dem klassischen Fotomotiv von Wissembourg.

Es geht rechts in die Rue de la République, über die Lauter und halblinks die Rue du Général Leclerc entlang. Direkt vor der Brücke biegen wir rechts ab und folgen dem Fußweg außerhalb der Stadtmauer flussaufwärts durch das Grabenloch. An der Abzweigung gehen wir geradeaus weiter und durch ein Tor der Stadtmauer durch. Am Schartenturm biegen wir rechts ab und kurz darauf links in die Rue du Chapitre. Über einen Abstecher rechts in die Avenue de la Sous-Préfecture können wir die Klosterkirche St-Pierre & St-Paul betreten.

Es geht zurück und rechts in die Rue du Chapitre. An die Kirche angelehnt befindet sich rechts ein Teil des ehemaligen Kreuzgangs, den wir entlanggehen. So gelangen wir zur romanischen Kapelle aus dem 11. Jahrundert. Anschließend begeben wir uns wieder zur Rue du Chapitre, der wir nach rechts folgen. An der nächsten Kreuzung biegen wir links ab und folgen geradeaus dem Faubourg de Bitche durch das Bruch-Viertel bis zum Hausgenossenturm (3).

Variante 1

Wer sich für Variante 1 entschieden hat, läuft den Faubourg de Bitche zurück und biegt hinter dem Maison de l'Ami Fritz links in die Rue du Rempart ab. Anschließend geht es rechts die Treppe hoch und rechts in die Rue Otfried. Wir folgen der Rue Otfried in einer Linkskurve und gehen dann auf den geschotterten Weg in einem sanften Rechtsbogen. Wir lassen sämtliche Abzweigungen rechts oder links liegen und wandern nun geradeaus im Graben der alten Stadtmauer. Kurz vor der Tour de la Poudrière (5) (Pulverturm) geht es rechts durch die Mauer und Treppen hinauf zum Turm.
Ab hier ist der Weg weiter unten ab Tour de la Poudrière (5) beschrieben.

Der Verlauf der Variante 1 ist in der Karte rot gestrichelt.

Wir überqueren die Route de Weiler und folgen geradeaus dem asphaltierten Weg mit der Markierung Roter Ring Richtung 3 Marroniers. Wir passieren die Wassermühle "Moulin de la Walk" und folgen hinter dem Angelteich unserem Weg nach rechts. An der Route de Weiler geht es nach links und etwa 50 Meter weiter rechts die Einfahrt hinauf. Wir folgen rechts des Zauns dem Pfad mit der Markierung Roter Ring, biegen am Waldrand rechts ab und erreichen die Weggabelung "Les Trois Maronniers".

Hier halten wir uns links und biegen am "Bannholz" rechts ab. Wir folgen nun dem Weg mit der Markierung Roter Ring und Gelber ausgefüllter Kreis Richtung Schweigen durch die Weinberge mit schönen Aussichten auf Wissembourg. Hinter einem kurzen Waldstück geht es mit der Markierung Roter Ring (Par le château) rechts und anschließend links zum Eingangstor der Burg St-Paul (4).

Burg St-Paul (Pauliner Schlösschen)

Das Pauliner Schlösschen wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Im 13. Jahrhundert ließ Abt Edelin die Burg wiedererbauen und sie wurde den Grafen von Leiningen als Lehen gegeben. Im Jahre 1470 wurde die Burg zerstört und anschließend erneut wiedererichtet. Seit der Französischen Revolution befindet sie sich im Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden. Zusammen mit der Burg St-Rémy und weiteren Wehrtürmen bildete das Pauliner Schlösschen eine vorgelagerte Verteidungslinie für das Kloster Wissembourg.

Die Weißen Damen des Pauliner Schlösschens

Einer Legende nach streift vor allem nachts, aber auch gelegentlich tagsüber, in den Reben unterhalb des Pauliner Schlösschens eine Weiße Dame umher. Sie weint und verbreitet Trauer, wenn man sie sieht. Dies passiert selten, weil man sie nicht oft zu Gesicht bekommt, außer wenn es ein schlechtes Weinjahr geben soll. Soll die Weinernte jedoch gut sein, verbreitet sie Fröhlichkeit, grüßt jeden, der sie sieht und rasselt dazu mit ihrem Schlüsselbund.

Einer anderen Legende nach hört man nachts ein leises Seufzen und Weinen unweit des Pauliner Schlösschens. Bewegt man sich auf die Geräusche zu, so entdeckt man eine Weiße Dame, die vor einer Linde kniet und weint. Man erzählt, dass sie ihr uneheliches Kind getötet und hier vergraben hätte. Sie würde erst Ruhe finden, wenn die Linde groß genug ist, dass man daraus einen Sarg für das tote Kind bauen und es dann in geweihter Erde beerdigen kann.
Kaum ist die Linde ein bisschen gewachsen, wird sie jedoch gefällt. Durch den Stockausschlag wachsen immer wieder neue Ästchen empor, sodass die Weiße Dame bis zum heutigen Tage nachts ohne Ruhe umherstreifen muss.

Der schwarze Hund und der Schatz des Pauliner Schlösschens

Hinter dem Pauliner Schlösschen befindet sich neben einer Quelle ein Geheimgang, der immer verschlossen vorgefunden wird. An Karfreitag um 12 Uhr mittags liegt dort ein Hund neben der Quelle mit einem Schlüssel in seinem Maul. Wer sich traut dem Hund den Schlüssel ohne einen Laut zu entnehmen, wird den Geheimgang öffnen können. Der Geheimgang führt zu einem großen Raum, der mit Waffen jeglicher Art geschmückt ist. In der Mitte befindet sich eine Truhe, die von einem auf ihr liegenden schwarzen Hund bewacht wird. Wer eine reine Seele hat, wird keine Schwierigkeiten haben den Hund zu vertreiben und kann sich nach Herzenslust an den Schätzen bedienen. Der Sage nach ist dies bisher nur einem 12-jährigen Mädchen gelungen.

Wir folgen unserem Weg weiter und biegen rechts auf einen ebenfalls asphaltierten und unmarkierten Weg ab. Wir lassen sämtliche Abzweigungen rechts und links liegen und bleiben geradeaus auf unserem Asphaltweg, der uns später in Kurven hinab Richtung Wissembourg führt. An einer Abzweigung folgen wir links dem asphaltierten Weg, der uns nach einer Rechtskurve zu den ersten Häusern von Wissembourg führt.

Wir folgen der Rue du Pflaenzer nach rechts und überqueren den Boulevard de l'Europe beim Kreisverkehr. Es geht den Schildern Richtung "Centre Ville" nach und die Rue des Acacias hinab. In der Linkskurve gehen wir geradeaus die Treppe hinab (Markierung Gelbes Rechteck (GR 532)) und biegen links auf den Weg ab. An der Gabelung halten wir uns rechts und gehen kurz vor dem Pulverturm rechts durch die Stadtmauer und die Treppe hinauf. Direkt danach erreichen wir die Tour de la Poudrière (5).

Tour de la Poudrière (5)
Am Turm biegen wir rechts ab und folgen nun dem Pfad, der auf dem Wall verläuft. Zu unserer Linken blicken wir auf die Altstadt von Wissembourg. Auf Höhe der Kirche halten wir uns links und folgen dem Weg mit der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532) RIchtung "Centre Ville" hinab und umrunden die Kirche über die Place Martin Bucer gegen den Uhrzeigersinn. Wir folgen links der Rue St-Jean bis zum Musée Westerkamp und gehen etwa 50 Meter zurück, um links in die Rue de l'Étoile abzubiegen.

Es geht links in die Rue Traversière und geradeaus bis zur Rue de la Laine. Hier machen wir einen kurzen Abstecher nach links bis zur Hausnummer 20. Hier kehren wir um und folgen der Rue de la Laine bis zur Rue Nationale. Dieser folgen wir nach links und biegen kurz danach rechts in die Rue des Écoles ab. Von hier geht es wie auf dem Hinweg zurück zum Bahnhof.

Legenden

Bumpernickel

Es war einmal ein Stallknecht, der Nickel hieß. Er war eine gute und ehrliche, wenn auch etwas naive Seele. Er arbeitete im Gasthof zur Krone, trank gerne und war sich nicht zu schade die Speisereste der Gäste aufzuessen. Fuhrleute aus Frankreich, die diesen Gasthof häufig ansteuerten, machten sich über Nickel lustig, wenn er wieder Teller mit Essensresten einsammelte. Dann sagten sie "C'est bon pour Nickel", was ihm den Namen Bumpernickel einbrachte.

Als er eines Abends in den Stallungen beschäftigt war, hörte er Gauner sagen, dass sie am folgenden Tag das Benediktinerkloster überfallen und die Mönche umbringen wollten. Daraufhin schlich Nickel sich unbemerkt davon und unterrichtete den Abt von dem grausamen Plan. Noch in derselben Nacht wurden die Gauner gefasst und erhielten ihre angemessene Strafe.

Aus Dankbarkeit nahmen die Mönche Nickel in das Kloster auf und kümmerten sich um ihn bis er starb. Nach seinem Tod ließen sie sein Bildnis in Stein meißeln mit einem Reim und der Jahreszahl 1717.

Das Letzekäppel

Wenn man in Wissembourg von Alpträumen geplagt wird, so sagt man, das Letzekäppel sitzt einem auf der Brust.

Es gibt in der Nähe des Grabenlochs ein Haus eines reichen Eigentümers, der einen Springbrunnen im Garten hat. Die Wasserleitung des Springbrunnens führen durch ein Gewölbe unter dem Wall, wo das Letzekäppel haust. Er heißt so, weil er sein Käppchen immer verkehrt auf hat. Wer mutig genug ist, ihm das Käppchen richtig herum aufzusetzen, ist augenblicklich von ihm befreit.

Im Herbst, wenn die Walnüsse reif sind und von den Bäumen fallen, gelangen sie auch in das besagte Gewölbe. Regelmäßig suchen Kinder das Gewölbe auf, um die Nüsse aufzulesen. Wenn in der Ecke ein flackerndes Licht brennt, so sagen sie, dass das Letzekäppel wieder sein Licht brennt.

Hans Trapp

Im gesamten Unterelsass heißt der schaurige Begleiter des Christkindes Hans Trapp. Er tritt vermummt und mit rasselnden Ketten in die Wohnstube und straft die ungehorsamen Kinder.

Sein Name stammt wohl von Hans von Dratt, dem Lehensherrn der Burg Berwartstein, der die umliegende Bevölkerung in Angst und Schrecken versetzte, indem er sie ständig unterdrückte. Er war regelrecht schadenfroh, wenn er den ehrlichen Leuten die Lebensgrundlagen entriss. Er starb 1503, aber noch lange Zeit drohten die Eltern ihren Kindern: "Wartet, der Hans Dratt kommt".

Wichtige Hinweise

Das Be­treten der hier auf­ge­führ­ten und be­schriebenen Orte ge­schieht gänz­lich auf eigene Ge­fahr!
Alle An­gaben ohne Ge­währ!

Bitte be­achte und be­rück­sichtige un­bedingt die Warn­schilder des Jagd­betriebs (haupt­sächlich im Herbst) und der Fällungs­arbeiten. Vor allem bei den Fällungs­arbeiten herrscht Lebens­gefahr.

Bitte be­achte, dass die Strecken der Wanderungen und Burg­zugänge zwischen­zeitlich geändert sein können. Falls dies der Fall sein sollte, würde ich mich über eine kurze Nachricht an adminwanderparadies-wasgau.de oder über das Kontaktformular freuen, vielen Dank!

Einige angegebene Park­plätze sind keine offiziellen Park­plätze, sondern Stellen am Straßen- oder Weg­rand. Bitte respektiere diese Stellen und die Natur.

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