Petit-Arnsberg, Wasigenstein, Zigeunerfels und Froensbourg

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Ein Ausflug zu den Felsen und Burgen der Nordhänge des Steinbachtals

Diese Wanderung führt uns zu beeindruckenden Felsen und Burgen, die sich auf natürliche Art und Weise in die Landschaft einfügen. Es handelt sich auch um eine geschichts- und legendenträchtige Landschaft: Raubritter auf den Burgen Petit-Arnsberg und Froensbourg, ein brutaler Brand auf dem Zigeunerfelsen und eine blutige Schlacht der Nibelungensage auf der Burg Wasigenstein sind nur wenige Vorkommnisse dieser Gegend. Heute ist sie friedlich, ruhig und zum Wanderparadies geworden.

Praktische Informationen

Wegbeschreibung

Schon von der Hauptstraße (Rue Principale) beeindruckt die Aussicht auf den Wachtfels, die Burgruine Petit-Arnsberg und den Wolfsfels. Dies ist ein kleiner Vorgeschmack für die restliche Tour. Wir folgen zunächst der Hauptstraße nach Westen (D 3 in Richtung Bitche) und biegen nach etwa 250 Metern rechts in die Rue du Wachtfels ab (Markierung Gelber Ring). Kurz nachdem der Weg in den Wald hineingeht, stößt er auf einen Waldweg, bei dem man sehr versucht ist geradeaus (halbrechts) weiterzugehen. Hier biegen wir jedoch links ab und folgen hinter der Rechtskurve rechts einem unmarkierten Pfad den Hang hinauf. Wir stoßen bald darauf auf einen Forstweg, dem wir nach rechts folgen.

In sachter Steigung führt der Weg mit der Markierung Gelber Ring hinauf zum Wachtfels (1), von dem man die erste Aussicht der Tour genießen kann. Beim Aufstieg kann man zwischen den Bäumen den Steinberg erblicken. Geht man rechts am Wachtfels etwas hinunter, kann man ein natürliches Felsentor bewundern. Zurück auf dem Wanderweg gehen wir ein Stück auf dem Forstweg (Markierung Gelber Ring) weiter und biegen nach etwa 200 m rechts auf einen Pfad ab, der über ein paar Serpentinen hinunter bis zur Burg Petit-Arnsberg (2) führt. Hier sollen im Mittelalter Raubritter gehaust haben, die regelmäßig die lokale Bevölkerung ausraubten. Seit dem 17. Jahrhundert ist die kleine Burg zerstört.

Der Weg (Markierung Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm)) führt nun an den Fuß des Wolfsfels und von dort aus über eine Wiese hinunter ins Langenbachtal. Wer Lust hat, kann links auf den höchsten Punkt der Wiese steigen und wird mit einem herrlichen Blick auf die Burg Wasigenstein belohnt. Unten im Langenbachtal überqueren wir den Bach und steigen auf der anderen Talseite leicht bis zur Burg Wasigenstein (3) (Markierungen Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm) und Rotes Recht­eck (GR 53)). Unterwegs kann man immer wieder zwischen den Bäumen die Burg Wasigenstein erhaschen.

Das Waltharilied

Die Legende des Waltharilied besagt, dass Walther von Aquitanien zehn von elf Gefährten des Königs Gunther von Worms tötete. Walther und seine Verlobte Hildegunde stahlen Attilas Schatz und waren auf der Flucht. Gunther und Hagen bekamen Wind davon und verfolgten die Beiden mit zehn Mannen. Schließlich kam es zu einem Blutbad an einem Felsen im Wasgau - es war der Felsen, der heute die Ruine der Burg Wasigenstein trägt. Die Burg gab es damals noch nicht und Walther erwartete seine Verfolger in jener Felsspalte, die man heute noch sehen kann.

Durch die Enge der Spalte konnte nur ein Soldat mit Walther kämpfen, doch dieser brachte alle nacheinander um. Also mussten Gunther und Hagen selbst ran wobei Gunther ein Bein, Hagen ein Auge und Walther eine Hand verloren. Hildegunde pflegte und versöhnte die drei und kehrte mit Walther zurück nach Aquitanien, um dort mit ihm ein glückliches Leben zu führen.

Diese Felsspalte trennt die obere von der unteren Burg. Der Hintergrund, warum es eine obere und eine untere Burganlage gibt, ist ein Streit um 1299 herum der zwei Brüder Seemann und Frédéric von Wasigenstein: Sie konnten sich versöhnen, allerdings nur unter der Bedingung, dass der neuere, untere Burgteil nicht höher gebaut würde als der ältere. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Burg unter vielen Besitzern aufgeteilt und bevor sie im Dreißigjährigen Krieg im 17. Jahrhundert zerstört wird, auch als Raubritternest genutzt.

Wir gehen den gleichen Weg zurück (Markierungen Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm) und Rotes Recht­eck (GR 53)), halten uns an der Gabelung aber links und gelangen zur Straße, an der sich links der Klingelfels (4) befindet. Der Legende nach ertönen hier nachts bei Vollmond Glocken, daher der Name. Der Weg geht rechts oberhalb der Straße weiter hinauf zu einem weiteren Parkplatz und erreicht schließlich den imposanten Zigeunerfels (5) (Markierungen Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm) und Rotes Recht­eck (GR 53)).

Zigeuner im Elsass

Beim Zigeunerfels handelt es sich wohl um eine Burg, die den Namen Oberwasigenstein trug und ihren heutigen Namen durch einen hinterhältigen Brand bekam: Es spielte sich im 18. Jahrhundert ab, als angeblich böswillige Zigeunerbanden den Felsen bewohnten. Die lokale Bevölkerung schloss sich zusammen und verfolgte die Zigeuner bis zu ihrem Felsen, auf dem sie sich in Sicherheit wähnten. Die wütende Bevölkerung wollte sich nicht geschlagen geben, bildete einen riesigen Scheiterhaufen um den Felsen herum, den sie anschließend anzündete und so die Zigeuner auf deren Felsen "ausräucherten".

Auf der Südseite des Felsens führt eine Treppe erst aus Holz, dann in den Fels gehauen auf die Felsenterrasse hinauf. Von hier oben kann man einen herrlichen Blick nach Süden genießen. Die Treppe ist stellenweise sehr eng und erfordert gute Trittsicherheit wo ein paar Holzstufen fehlen. Wir folgen nun dem Pfad wieder hinunter und immer weiter den Markierungen Deutsch-Französischer Burgenweg (Schwarzer Turm) und Rotes Recht­eck (GR 53) über den Col de Hichtenbach (Schutzhütte) bis zur Burg Froensbourg (6). Wenn die Bäume unbelaubt sind, kann man von der Ostflanke des Falkenbergs die Burgen Fleckenstein, Hohenbourg, Loewenstein und den Krappenfels erblicken.

Variante 1

Ca. 900 m nach dem Zigeunerfels folgen wir in einer Linkskurve des Hauptweges rechts dem Pfad mit der Markierung Rotes Drei­eck hinunter nach Niedersteinbach wo wir an der Hauptstraße (Rue Principale) rechts abbiegen. Ab dem Rathaus (Mairie) folgen wir der Markierung Gelbes Rechteck (GR 532) bis zum Startpunkt in Obersteinbach.

Der Verlauf der Variante 1 ist in der Karte rot gestrichelt.

Von der Froensbourg hat man einen herrlichen Blick auf das Steinbachtal und das Mohnenbergmassiv, das mit 547 m zu den höchsten Erhebungen der Nordvogesen gehört. Der Legende nach soll hier ein friedlicher Riese gehaust haben, der so groß war, dass er das Steinbachtal mit nur einem Schritt überqueren konnte!

Ab hier folgen wir der Markierung Gelbe Raute bis nach Niedersteinbach. Der Weg führt an der Westseite der Froensbourg zunächst hinab zum Fuße des Felsens. Hier biegen wir rechts ab und folgen dem Pfad hinab ins Steinbachtal, wo wir an der Aire de Jeux de l'Engenthal (Grillhütte) vorbeikommen. Von dort steigt der Weg auf eine Wiese von der man einen tollen Rundumblick genießen kann. Kurz vor Niedersteinbach stößt der Weg auf die Straße, der wir durch den gesamten Ort folgen. Gut zu wissen: In Niedersteinbach gibt es Brunnen mit Trinkwasser. Am Ortsausgang biegen wir links auf den geschotterten Platz ab (Markierung Gelbes Rechteck (GR 532)) und überqueren den Steinbach. Der Weg führt nun entlang des Steinbachs nach Obersteinbach. Die Markierung Gelbes Rechteck (GR 532) führt uns bis zum Startpunkt.

Wer mit dem Linienbus unterwegs ist, kann die Tour um 2,1 km (15 Höhenmeter) verkürzen, und schon in Niedersteinbach (Mairie) in den Bus einsteigen.

Wichtige Hinweise

Das Be­treten der hier auf­ge­führ­ten und be­schriebenen Orte ge­schieht gänz­lich auf eigene Ge­fahr!
Alle An­gaben ohne Ge­währ!

Bitte be­achte und be­rück­sichtige un­bedingt die Warn­schilder des Jagd­betriebs (haupt­sächlich im Herbst) und der Fällungs­arbeiten. Vor allem bei den Fällungs­arbeiten herrscht Lebens­gefahr.

Bitte be­achte, dass die Strecken der Wanderungen und Burg­zugänge zwischen­zeitlich geändert sein können. Falls dies der Fall sein sollte, würde ich mich über eine kurze Nachricht an adminwanderparadies-wasgau.de oder über das Kontaktformular freuen, vielen Dank!

Einige angegebene Park­plätze sind keine offiziellen Park­plätze, sondern Stellen am Straßen- oder Weg­rand. Bitte respektiere diese Stellen und die Natur.

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